Event-Destinationen: Berlin schlägt Barcelona

Nachdem 2014 Barcelona die Nase vorne hatte, ist Berlin nun wieder die beliebteste Event-Metropole der Deutschen und Österreicher. Eine von vielen spannenden Tendenzen, die der neueste PRO SKY Destination Report 2015 aufzeigt. Für den Report hatten 124 Event-Verantwortliche Einblicke in ihre Planungen gegeben.

Welche Destinationen liegen 2015 bei Events im Trend? Wer gehört zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern? Auf welche neuen Destinationen sollten wir ein ganz besonderes Auge haben und wie groß ist überhaupt eine durchschnittliche Gruppe bei Veranstaltungen? Welche Kriterien spielen bei der Destinationsauswahl eine besonders wichtige Rolle und wie genau sieht es mit der Aufenthaltsdauer aus? Diese Fragen stellte Pro Sky, der Spezialist für maßgeschneidertes Fliegen, Event-Verantwortlichen in Agenturen und Unternehmen. In Deutschland und Österreich standen dafür insgesamt 124 Veranstaltungsprofis Rede und Antwort. Das Ergebnis: Eine spannende Momentaufnahme, die zugleich Analyse und Inspiration für die Zukunft ist. Denn mit der richtigen Destination steht und fällt manchmal der Erfolg einer Veranstaltung.

Europa immer beliebter, Lateinamerika mit Verlusten

Bei den Weltregionen zeichnet sich eine deutliche Präferenz ab: Event-Verantwortliche aus Deutschland und Österreich setzen auf Europa. Satte 89 Prozent der Befragten geben an, dass diese Region 2015 besonders relevant für ihre Projekte sein wird. Damit konnte der Vorjahreswert von 85 Prozent noch einmal gesteigert werden. Mit deutlichem Abstand folgen Asien (33 Prozent) und Nordamerika (26 Prozent). Interessant: Nachdem sich Lateinamerika im vergangenen Jahr über einen deutlichen Zuwachs freuen konnte, rückt die Region 2015 wieder in die hintere Reihe (von 13 auf 8 Prozent). Hier zeigt sich, dass Lateinamerika scheinbar kurzzeitig von Projekten im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft profitieren konnte. Ob die Olympischen Spiele 2016 ein ähnlicher Wachstumstreiber sein werden?

Ländervergleich: Deutschland lässt Spanien hinter sich, Österreich legt zu

 

Stühlerücken an der Spitze: Nachdem Spanien im vergangenen Jahr die Nase vorne hatte, ist Deutschland im Ländervergleich nun an den Iberern vorbeigeschossen. Und das sogar mit einer deutlichen Steigerung. Sprachen sich im Vorjahr nur 49 Prozent der Event-Planer für Deutschland aus, sind es 2015 gleich 68 Prozent der Antwortgeber. Neben Spanien (von 67 auf 47 Prozent) müssen auch zwei weitere der bislang so beliebten Süddestinationen Federn lassen: Italien (von 42 auf 33 Prozent) und Portugal (von 35 auf 27 Prozent). Letztgenannte haben zumindest im gesamteuropäischen Ranking ein wenig mehr Fürsprecher (Italien: 38 Prozent, Portugal: 30 Prozent). Deutlich gewonnen haben hingegen Österreich und Großbritannien. Die Alpenrepublik kommt auf 31 Prozent und kann ihren Vorjahreswert damit sogar mehr als verdoppeln. Ein starkes Mittelfeld bilden die Türkei, Kroatien und das Baltikum. In den Vorjahren noch als Trend-Destinationen gehandelt, konnten sich diese drei Regionen nunmehr endgültig im Feld der etablierten Destinationen behaupten. Die gebeutelten Griechen wird es freuen: Zwar konnten sie sich keinen absoluten Spitzenplatz sichern, ihr Land wird unter Event-Planern aber dennoch weiterhin hoch gehandelt.

Berlin im Metropolenvergleich deutlich an der Spitze

Die Beliebtheit von Deutschland als Destination wird ganz klar von einer Stadt getrieben – Berlin. 63 Prozent der Event-Verantwortlichen aus Deutschland und Österreich setzen die Spree-Metropole ganz oben auf ihre Liste. Damit zieht Berlin deutlich an Vorjahressieger Barcelona vorbei. Der katalanische Dauerbrenner kann sich allerdings auf hohem Niveau behaupten und wird im deutschsprachigen Raum immer noch von 57 Prozent der Event- Planer in die engere Auswahl gezogen. Die Stärke der Türkei lässt sich auch im Metropolen-Ranking ablesen. Mit 30 Prozent sichert sich Istanbul einen Platz im Spitzenfeld. Entgegen dem Landestrend kann sich dagegen Lissabon (von 29 auf 34 Prozent) behaupten. Während die Zahlen für Portugal rückläufig sind, scheint sich das Event-Business nunmehr in der Landeshauptstadt zu fokussieren. Nach einem mehrjährigen Skandinavien-Hoch holt der Alltag nun auch Stockholm ein. Die Stadt rutscht von 25 auf 16 Prozent ab. Ähnlich schlecht ergeht es Kopenhagen. Ob es am Ruf als „hochpreisige Destinationen“ liegt? „Rise like a Phoenix“ heißt es dagegen für Wien. Die Gastgeberstadt des diesjährigen Eurovision Song Contests hat mit 34 Prozent deutlich mehr Fans als noch im Vorjahr (14 Prozent).

Gruppengrößen: Darf es ein bisschen mehr sein?

Überraschung bei den Gruppengrößen: 2015 werden die meisten Veranstaltungen zwischen 250 und 500 Teilnehmern haben. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich dieses Segment von 27 auf 50 Prozent steigern. Weitaus weniger Zuspruch findet die hierzulande favorisierte Gruppengröße hingegen im gesamteuropäischen Vergleich: Nur 27 Prozent gaben an, dass diese Größenordnung 2015 für ihre Projekte relevant sein wird. Kleinere Gruppengrößen bleiben für Event-Verantwortliche zwar weiterhin relevant, verlieren aber leicht im Vergleich zu Großgruppen.

1, 2 oder 3 Nächte – Das klassische Wochenende kann sich durchsetzen

Erstmals wurde im PRO SKY Destination Report 2015 eine weitere wichtige Zahl unter die Lupe genommen: Wie genau sieht es mit der Aufenthaltsdauer der Teilnehmer aus? Hier belegt ganz klar das klassische Wochenende mit zwei Übernachtungen den Spitzenplatz. 59 Prozent der befragten Event-Planer aus Deutschland und Österreich gaben diese Zeitspanne als Top-Antwort an. Ebenfalls beliebt sind Events mit drei Übernachtungen. Hierfür sprachen sich immerhin noch 38 Prozent aus. Weit abgeschlagen sind hingegen Kurztrips mit nur einer (23 Prozent) oder gar keiner Übernachtung (5 Prozent).

Event-Destinationen im Trend: Es geht gen Osten

Welche Destination wird 2015 einen starken Trend verzeichnen können, welche Region sollte man unbedingt im Auge behalten? Die Frage nach den kommenden Trend- Destinationen wird im PRO SKY Destination Report immer mit besonderer Spannung erwartet. Schließlich geben Event-Planer hier doch ihre ganz persönlichen Geheimtipps ab. In diesem Jahr besonders häufig genannt: Der arabische Raum im Nahen Osten (VAE, Oman, Dubai). Zwar kein Geheimtipp, aber die Kombination aus idealer Erreichbarkeit, gutem Wetter und gehobener Ausstattung scheint die Veranstaltungsspezialisten zu überzeugen. Auch Kroatien wird weiterhin hoch gehandelt, wenn es um Event-Destinationen geht. Besonders interessant sind die positiven Abstrahleffekte auf Nachbarländer. So tauchen in diesem Jahr auch vermehrt Staaten wie Slowenien oder Montenegro im Ranking auf. Generell scheint sich gerade in Europa eine Verschiebung gen Osten anzudeuten. Neben Hotspots wie dem Baltikum rückt auch Polen mehr und mehr in den Fokus von Event- Planern. Das Interesse am Osten spiegelt sich auch bei den kommenden Trend-Metropolen wider: Tallinn, Ljubljana und Warschau stehen weit oben im Ranking. Für Incentive-Reisen darf es hingegen ein wenig exotischer sein, hier liegen Vietnam und Kambodscha hoch im Kurs.

In die Karten geschaut: Das sind die Top-Kriterien bei der Destinationswahl

Eine weitere Premiere: Erstmals wurden in diesem Jahr auch die unterschiedlichen Kriterien abgefragt, die Event-Verantwortliche bei der Destinationsauswahl berücksichtigen. Infrastruktur, Erreichbarkeit, Preis-Leistungsverhältnis & Co. – Was wiegt bei der Planung besonders schwer? Hier zeichnet sich bei den deutschen und österreichischen Teilnehmern des PRO SKY Destination Reports ein deutlicher Hang zum Pragmatismus ab. So gaben knapp 92 Prozent der Befragten an, dass die generelle Infrastruktur der Hotels für sie oft bzw. immer eine entscheidende Rolle spiele. Ebenfalls hoch bewertet: Ausstattung und Style der Event- Location (78 bzw. 81 Prozent). Noch Potential steckt in grünen Aspekten: Bisher sind es 8 Prozent der deutschen und österreichischen Event-Verantwortlichen, die Fragen nach der CO2-Neutralität ihrer Ziele oft bzw. immer in ihre Planungen einbeziehen. Ein weiterer wichtiger Faktor scheint die Erreichbarkeit mit dem Flugzeug zu sein. Für 83 Prozent der Befragten sind Direktflüge ein ausschlaggebender Faktor, den sie oft oder immer in ihre Planung einbeziehen. Etwas weniger wichtig, aber immer noch häufig genannt: Optimale Timings bei Ankunft und Abflug (82 Prozent) und kurze Flugzeiten (77 Prozent). Bleibt die Frage nach dem Preis. Auch hier denkt man pragmatisch. 75 Prozent der Befragten legen Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. „Weiche“ Faktoren wie Kultur, Architektur oder auch Kulinarik werden als weniger wichtig eingeschätzt. 
Passend gewählte Destinationen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Veranstaltungen. Und der PRO SKY Destination Report 2015 zeigt einmal mehr, wie Event- Manager diese Entscheidungen fällen und wohin die Reise geht.

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