DEB: Größere Sicherheitsgefährdung von Veranstaltungen durch eskalierten Nahost-Konflikt

Der Deutsche Expertenrat Besuchersicherheit (DEB) rät zu erhöhter Wachsamkeit und intensiven Sicherheitsmaßnahmen bei Großevents. Die jüngsten Terroranschläge der Hamas auf den Staat und die Bewohner von Israel sowie die andauernden Gewaltkundgebungen mit Ausschreitungen und Drohungen von Hamas- und Palästinenser-Anhängern in Europa und speziell auch in Deutschland beschäftigen die Sicherheitsexperten und Veranstalter von Großveranstaltungen.

„Seit Jahren befassen wir uns mit der Frage, wie sicher Großevents wie Weihnachtsmärkte, Konzerte und Fußballspiele vor Terroranschlägen sind. Die Sicherheit zur Durchführung solcher Veranstaltungen muss vorurteilsfrei neu geprüft und die Sicherheitslage entsprechend bewertet werden, denn durch die Terroranschläge ist aus einer abstrakten Gefährdungslage nunmehr eine sehr realistische Gefahr geworden“, erklärt Dr. Hans- Walter Borries, Vorstand Strategie und Wissenschaft beim Deutschen Expertenrat Besuchersicherheit (DEB). Ziel muss es sein, Veranstaltungen jeder Größe weiterhin durchzuführen, die Sicherheitsvorkehrungen aber an die jeweils aktuelle Situation anzupassen.

Vor dem Hintergrund, dass durch die Festnahme eines 29-jährigen Terrorverdächtigen am 24. Oktober 2023 in Duisburg ein Terroranschlag in Deutschland verhindert wurde, erklärte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) gegenüber der Bild-Zeitung: „Das Beispiel Duisburg zeigt, dass aus einer abstrakten Gefährdungslage schnell eine konkrete werden kann. Wir müssen jetzt extrem wachsam und auf alles vorbereitet sein. Eine weitere Eskalation der Lage in Nahost würde die Terrorgefahr in Deutschland weiter erhöhen.“ Der Terrorverdächtige aus Duisburg soll nach Angaben aus Geheimdienst- Quellen einen Anschlag auf eine Pro-Israel-Kundgebung in Nordrhein-Westfalen geplant haben. Ähnlich dem Anschlagsfall vom Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheid-Platz (2016) wollte er mit einem LKW in die Gruppe der Demonstranten rasen und möglichst viele Menschen töten und verletzen.

Im Zusammenhang mit einer nun auftretenden Vielzahl von Bombendrohungen auf Schulen, Parteizentralen, Fernsehsender, Botschaften sowie auf städtische Verwaltungsgebäude sehen der DEB und zahlreiche Sicherheitsexperten nunmehr eine aufziehende verschärfte Gefahrenlage für Großevents und andere Versammlungen mit vielen Menschen wie beispielsweise die anstehenden Karnevals-Events ab dem 11. November 2023. Hinzu kommt das Risiko, dass sogenannte „Trittbrettfahrer“ mit Drohungen und Bekennerschreiben sich eine gesteigerte Aufmerksamkeit verschaffen möchten und hierin ein wirksames Mittel zur Einschüchterung sehen.

Der DEB rät daher zu verstärkter Wachsamkeit seitens Sicherheits- und Ordnungskräfte sowie zur Anpassung der bestehenden Sicherheits- und Präventionspläne auf. Alles muss an die aktuellen Verhältnisse angepasst werden. Auch sollten alle Messen sowie Sport- und Musikveranstaltungen dem Beispiel der Köln-Messe folgen, die die Präsenz von Sicherheitskräften erhöht hat und die auf kontaktlose Sicherheitschecks am Einlass setzt und so das Mitbringen von gefährlichen Gegenständen wie Waffen und Sprengmittel verhindert.

„Ein Mehr an Sicherheit ist das Gebot der Stunde und nur wer vorsorgt, kann einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Resilienz der Sicherheitslage in Deutschland mit seinen Events leisten. Sicherheit muss gelebt werden, auch wenn diese oftmals unbequem ist“, erklärt Dr. Hans-Walter Borries.

Der DEB mit seinen Experten steht für Detailfragen zur Verfügung. Ein ausführlicher Aufsatz von Dr. Hans-Walter Borries ist auf der DEB-Homepage unter www.expertenrat-besuchersicherheit.de zu finden.

Unternehmen

DEB – Deutscher Expertenrat Besuchersicherheit e.V.

Kontakt

+49 (0) 30 47 48 67 35
www.expertenrat-besuchersicherheit.de
Zum Unternehmensprofil