Erster Präsenzworkshop des fwd:/IFES Konvoi zur ISO 20121 Zertifizierung

Der erste Präsenzworkshops im Rahmen des fwd:/IFES Konvoi Projektes zur nachhaltigen Entwicklung der Veranstaltungswirtschaft fand am 24. August 2023 in Flörsheim am Main statt.

Workshop mit dem Team von 2bdifferent Clemens Arnold, Lovis Willenberg und Jürgen May (Foto: 2bdifferent)

Phasen der Leitbildentwicklung (Grafik: 2bdifferent)

Teilnehmer:innen aus zehn Unternehmen des 1. Konvois zur Erreichung der ISO 20121 Zertifizierung trafen sich beim gastgebenden Unternehmen expopartner GmbH. Nach der Begrüßung durch den Gastgeber Andreas Weber, Geschäftsführer bei expopartner, startete der Workshop mit den Referenten aus dem 2bdifferent Team Clemens Arnold, Lovis Willenberg und Jürgen May mit der Leitbildentwicklung und dem Aufbau des Code of Conduct.

Hintergrund: Im Rahmen des ISO 20121 Prozesses für den Geschäftsbetrieb müssen verschiedene Leitlinien entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Geschäftsaktivitäten im Einklang mit den Prinzipien der Norm stehen. Beide Leitlinien – das Leitbild und der Code of Conduct – sind daher von großer Bedeutung. Sie schaffen eine klare Orientierung, setzen Verhaltensstandards und tragen dazu bei, eine nachhaltige Kultur im Unternehmen zu etablieren.

Während des Workshops wurden die Teilnehmenden durch die verschiedenen Phasen der Leitbildentwicklung geführt. Dazu gehörten:

Phase 1: STRATEGIE – Was wir tun?
In der ersten Phase des Workshops lernten die Teilnehmenden, wie sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens beschreiben können. Sie setzten sich damit auseinander, welche Produkte, Dienstleistungen oder Aktivitäten ihr Unternehmen anbietet und wie es sich von anderen Unternehmen innerhalb der Branche unterscheidet. Gemeinsam beantworteten sie die Frage: „Was tun wir?“ Dabei ging es darum, die Kernaktivitäten des Unternehmens zu identifizieren und zu klären, wie es im Markt positioniert wird.

Phase 2: WERTE – Welchen Werten fühlen wir uns verpflichtet?
In dieser Phase erhielten die Teilnehmenden Informationen, wie sie grundlegende Werte und ethischen Prinzipien ihres Unternehmens mit ihren Mitarbeitenden erarbeiten können. Sie diskutierten und definierten, worauf sie als Team großen Wert legen und welche Grundsätze ihr Handeln beeinflussen sollten. Die zentrale Frage lautete: „Wofür stehen wir?“ Die Teilnehmenden identifizierten die Prinzipien, die ihre Unternehmenskultur prägen sollten.

Phase 3: ZIELE/MISSION – Was wollen wir erreichen?
In dieser Phase setzten sich die Teilnehmenden gemeinsam mit den Referenten mit der Entwicklung von Zielen und der Mission auseinander. Sie lernten, wie sie den Zweck des Unternehmens und die übergeordneten Ziele definieren, die sie langfristig erreichen wollen. Die zentrale Frage lautete: „Was wollen wir erreichen?“

Phase 4: VISION – Wo wollen wir in Zukunft stehen?
Die letzte Phase drehte sich um die Vision des Unternehmens. Die Teilnehmenden erfuhren, wie sie eine inspirierende Zukunftsvorstellung entwickeln können, die langfristig motivierte und Orientierung gibt. Gemeinsam erkundeten sie die Frage: „Wie wollen wir in der Zukunft wahrgenommen werden?“

Am Ende des Workshops waren die Teilnehmenden nicht nur in der Lage, jede Phase der Leitbildentwicklung zu bearbeiten, sondern sie hatten auch gelernt, wie sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden ein konkretes Leitbild für ihr Unternehmen entwickeln konnten. Damit vermittelte das Referententeam von 2bdifferent einen wertvollen Leitfaden für die strategische Ausrichtung, die Entscheidungsfindung und das tägliche Handeln in den Unternehmen.

Der Code of Conduct, Verhaltenskodex für Mitarbeiter:innen, wurde in der zweiten Tageshälfte thematisiert. Er ist eine wesentliche Richtlinie, die Verhaltensstandards und ethische Prinzipien für Individuen oder Organisationen festlegt. Dieser Verhaltenskodex ist aus verschiedenen Gründen von großer Bedeutung. Die ISO-Norm 20121, die internationale Standards für nachhaltiges Management etabliert, betont die Notwendigkeit eines Verhaltenskodex als zentrales Element für ethisches und verantwortungsbewusstes Handeln. Er nimmt eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer ethisch orientierten, vertrauenswürdigen und nachhaltigen Veranstaltungsgestaltung ein und stellt sicher, dass Verhalten im Einklang mit den festgelegten Werten, ethischen Prinzipien und nachhaltigen Zielen steht, wie es von der ISO-Norm 20121 gefordert wird.

Vor allen die neuen Pflichthemen wie das Hinweisgebergesetz, auch als Whistleblower-Gesetz bezeichnet, bilden eine rechtliche Regelung, die den Schutz von Personen regelt, die Verstöße, Missstände oder illegale Aktivitäten innerhalb von Organisationen oder Unternehmen melden.

Viele Mittelständler aus der Eventbranche haben es noch nicht auf ihrer Agenda, dass dies zum 17. Dezember 2023 für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden Pflicht wird. Das Thema Hinweisgeber ist ein wichtiger Aspekt, der in einen Verhaltenskodex für Mitarbeitende aufgenommen werden muss. Dementsprechend sind bestehende Unterlagen zu überarbeiten. Im September starten zwei weitere Workshops der Spezialisten von 2bdifferent aus Speyer im Rahmen des fwd:/IFES Konvoi-Projektes zur nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen in der Veranstaltungsbranche. Thematisiert werden dann „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ und „Nachhaltigkeitskommunikation“.

Hinter dem Begriff „Konvoi“ verbirgt sich die Methodik, Verbandsmitglieder zu Projektgruppen zusammenzuschließen, um die Einführung in einen betrieblichen Nachhaltigkeitsprozess in gemeinsamen Workshops zu erarbeiten. Ergänzt wird der Konvoi durch ein individuelles Beratungspaket parallel zu den Teamworkshops. Neben der Implementierung von Nachhaltigkeitsprozessen in den Unternehmen steht das Ziel der Zertifizierung nach ISO 20121 durch ein externes Zertifizierungsunternehmen.

Bereits in Planung ist ein weiterer Konvoi im vierten Quartal 2023. Start ist am 29. November 2023. Interessierte Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft wenden sich an Marko Roscher, Referent für Nachhaltigkeit bei der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft e.V., oder an Dominique Bohler, der diese Funktion beim IFES – Sharing Knowledge einnimmt.

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