Wie präsentiert man sich in virtuellen Talks?

Stellen Sie sich vor, wie Sie sich für einen virtuellen Talk auf einer Fachmesse oder einem großen Event vorbereiten. Tausende von Interessierten warten förmlich auf Ihren Input. Sobald inhaltlich alles passt, kommt es zur Gestaltung Ihrer „Bühne”, diese müssen Sie in einem virtuellen Event schließlich selbst kreieren. Aber worauf kommt es hierbei überhaupt an?

Kein Grund nervös zu werden. In diesem kleinen Ratgeber erklärt Julius Thomas, CEO und Mitgründer von 3Q, anhand seiner Erfahrungen im Livestreaming, worauf Zuschauer:innen achten und wie Sie sich als Speaker:in positiv von den anderen abheben.

Die Bühne und der Auftritt

Vor welchem Hintergrund möchten Sie präsentieren? Stehen oder sitzen? Soll der Hintergrund echt sein oder virtuell? Das sind mitunter Fragen, die Ihnen hier durch den Kopf gehen könnten. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, einen Hintergrund zu wählen, der inhaltlich auch zu Ihrem Unternehmen passt – egal ob virtuell oder nicht. Sind Sie bspw. als Jurist:in oder Lehrer:in tätig, bietet sich ein volles Bücherregal zur subtilen Unterstreichung Ihres Fachwissens an. Kommen Sie aus dem Fotografie-Bereich, präsentieren Sie doch einfach ein paar Ihrer schönsten Schnappschüsse und Ihre Kameraausrüstung hinter sich. 

Doch auch virtuelle Hintergründe können eine unterstreichende Wirkung erzielen, wenn diese richtig angewandt werden. Hier gilt: Von virtuellen Hintergründen die ohne Chroma Key, also der Freistellung Ihrer Person vor einem bspw. grünen Hintergrund erfolgen, ist abzuraten. Lösungen ohne Chroma Key sind sehr scharfkantig und neigen zu fehlerhaften Darstellungen und Verzerrungen Ihrer Silhouette, was mitunter sehr unprofessionell wirken kann. Nutzen Sie hingegen einen Blue- oder Greenscreen und geeignete Software, dann kommen auch computergenerierte Hintergründe in Frage.

Die Frage, ob Sie stehen oder sitzen sollten, kann man pauschal nur so beantworten: Es kommt auf den Umfang Ihres Beitrags an. Haben Sie „nur“ einen Redeanteil in einer Talkrunde, sollten Sie sich nicht zu sehr von den anderen Rednern abheben. Stellen Sie aber ein neues Produkt vor oder verkünden große News, dann kann es sich lohnen, dafür zu stehen. Durch die aufrechte Körperhaltung und die Möglichkeit sich im Raum minimal zu bewegen, wirkt Ihre Ankündigung in der Folge dynamischer und seriöser – und Sie erzielen eine stärkere Wirkung.

Kleiner Tipp: Stehen besonders große News an und erlaubt Ihr Equipment diesen Twist, dann könnten Sie sitzend starten und für die große Neuigkeit aufstehen. Dies wirkt nicht nur selbstbewusst, sondern ist auch für die Zuschauer aufregender.

Nachdem nun geklärt ist, wie Sie sich gut präsentieren, sollten wir uns nun noch anschauen worauf es beim Equipment ankommt.

Software, Hardware, Bild & Ton

Stehen öfter virtuelle Auftritte auf größeren Events an, sollten Sie mindestens ein Set an professionellem Equipment besitzen. Dazu zählt eine für diesen Zweck ausgelegte Beleuchtung (wie bspw. eine Softbox), ein Ansteck- oder gutes Richtmikrofon, eine hochauflösende Kamera mit manueller Fokusverstellung – dazu gleich mehr – und ein ruhiger Ort bzw. ein Raum mit ausreichender Schalldämmung. 

Auf der Software-Seite bietet sich an, eine Lösung zu nutzen, die einfach ist und trotzdem alle wichtigen Einstellungen zur Steuerung von Bild und Ton zulässt. Außerdem ist es wichtig, dass Sie den Tonpegel visuell darstellen lassen können. So sehen Sie direkt, wenn Sie zu laut oder zu leise sprechen. Wie so oft im Business, kommt es auch hier auf die richtigen Werkzeuge an – mit OBS oder Streamlabs haben Sie hier bspw. eine kostenfreie Komplettlösung für den Einstieg.

Während Sie präsentieren, sollten Sie immer ein Skript mit allen wichtigen Punkten vor Ihnen haben. Das Skript können Sie entweder auf dem Bildschirm, in gedruckter Form oder auch auf Karteikarten vor sich haben. Falls Sie sich dafür entscheiden, stehend zu präsentieren, sind Karteikarten in jedem Fall die richtige Wahl. Da Sie die Karten in der Hand halten, neigen Sie automatisch nicht dazu, zu stark zu gestikulieren. Dies führt wiederum zu einem souveränen Auftritt.

Das Wichtigste aller Werkzeuge ist jedoch die Kamera selbst. Hier spielt die Auflösung eine ausschlaggebende Rolle. Das ausgegebene Video Ihrer Kamera oder Webcam sollte nicht unter 1080p/Full HD liegen. Videostreams werden zunehmend auch in 4K ausgespielt. Hier ist es also zu empfehlen, Ihre Sende-Auflösung an die des Events anzupassen. Machen Sie sich keine Sorgen, falls das nicht mit Ihrer Kamera geht, viele ältere Endgeräte können 4K nicht abspielen, also ist es kein Weltuntergang wenn Sie diese Option nicht bieten. Solange sie Full HD ausspielen, werden die Zuschauer:innen zufrieden sein.

Nicht den Fokus verlieren. Aber wie?

Autofokus-Schwankungen treten vor allem auf, wenn Sie sich oft bewegen, stark gestikulieren oder wenn sich im Hintergrund hellere Inhalte befinden. Damit dies nicht geschieht ist es natürlich möglich, dass Sie sich selbst in die manuelle Einstellung Ihres Kamera-Equipments einlesen. Der manuelle Fokus stellt den wichtigsten Bestandteil Ihres Beitrags schließlich durchgehend scharf – Sie selbst.

Wenn wir schon beim Thema Fokus sind und bei den Dingen, die Im Fokus stehen sollten: Wie stellen Sie nach außen dar, für welches Unternehmen Sie sprechen?

Zum Umgang mit Firmenlogos

Egal in welchem Umfang Sie Ihr Unternehmen vertreten, eine Einblendung des Firmenlogos ist ein Muss. Vorausgesetzt, der Veranstalter des Events übernimmt dies nicht für Sie. Wissen Sie nicht genau, wie Sie Ihr Logo platzieren wollen oder ob die Bauchbinde des Events Ihr Logo ggf. überdeckt? Lassen Sie das Logo erst einmal weg und bereiten Sie eine optionale Einblendung in allen vier Bildschirmecken vor. So können Sie durch einen einzigen Klick das Logo an der besten Stelle auch live einbinden. Sie wissen nicht, wie groß Sie auf dem Event dargestellt werden und ob Sie dann gut sichtbar sind? Bereiten Sie einen vorgefertigten Zoom-In über die Software für den Notfall vor. 

Kommt ein großes Update Ihrer Software mit vielen neuen Funktionen oder nehmen Sie an einer Diskussion zum Einsatz von cloudbasierter Software in internationalen Unternehmen teil? Je nachdem, wie sehr das Unternehmen durch Ihren Auftritt in den Vordergrund rückt, kann auch das Logo prominent oder subtil platziert werden – von der dezenten, halbtransparenten Einblendung am Bildschirmrand bis hin zur einmaligen, aber dafür plakativen Ein- sowie Ausblendung am Ende Ihres Auftritts ist alles möglich.

Ein weiterer Tipp: Setzen Sie sich auf gar keinen Fall vor einen virtuellen Hintergrund, der Ihre Firma in den Mittelpunkt stellt aber gleichzeitig unprofessionell wirkt – so cool er auch aussehen mag. Das schadet Ihrer Souveränität und dem Ansehen des Unternehmens, das Sie vertreten. Vielmehr ist hier ein Auge für (Raum-)Design gefragt. Im Zweifel lassen Sie sich den Hintergrund einfach von jemandem anfertigen, der sich mit dem Thema auskennt.

Die nötige Flexibilität sorgt für einen runden Auftritt

Das eigene Setup sollte immer an das entsprechende Bildverhältnis angepasst sein, sodass Sie nicht wortwörtlich „aus dem Rahmen fallen“. Im seltenen Fall, dass Ihnen Informationen zur Einschätzung verschiedener Faktoren komplett fehlen oder Sie sich nicht sicher sind, können Sie immer durch gute Software vorsorgen. Grundsätzlich bietet es sich auch an, zu wissen, welche Streaming-Lösung das Event nutzt. Hier können Sie dann vor allem das Seitenverhältnis vorher prüfen. Neben Lösungen, wie bspw. YouTube Live (16:9-Bild) und Instagram Live (9:16-Bild), gibt es auch Anbieter wie bspw. 3Q, die das Seitenverhältnis von Nutzer:innen, in diesem Fall dem/der Eventveranstalter:in, festlegen lassen.

Noch ein letzter Tipp: Prüfen Sie, vor der endgültigen Liveschaltung, noch ein letztes Mal Ihren Hintergrund. Es passiert nicht selten, dass die Mitbewohner:in, der/die Partner:in oder der Nachwuchs in der Eile mal eine Jacke o.ä. dort abgelegt hat. Vielleicht entspannt sich aber auch Ihre Katze gerade auf Ihrem 3D-Drucker? Haben Sie den Hintergrund gecheckt und die Technik steht bereit, kann es losgehen. 3, 2, 1 – und sie sind live.

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