Das war das ADC Festival 2021

„Bunte Menschen, Kreative, Querköpfe – nicht Querdenker – seid ihr wach?“ Moderatorin Petra Neftel eröffnete gemeinsam mit ADC Präsidiumssprecherin Dörte Spengler-Ahrens am Dienstag vergangener Woche das ADC Festival 2021.

Foto: © ADC

Hamburgs Oberbürgermeister Dr. Peter Tschentscher sagte in seinem Grußwort: „Wir sind endlich an dem Punkt angekommen, über die Zeit nach Corona nachzudenken. Wie wir mit Schwung aus der Krise kommen! Dazu passt das Motto des ADC Festivals : Superkraft Kreativität – Findet immer einen Weg. Mit dieser Botschaft, mit ihren Ideen, ihrer digitalen Kompetenz und Freude an der Innovation kann die Werbe- und Kreativwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten auf dem Weg aus der Krise.“

„Politik in der Krise zum Verhältnis von Fakten, Fantasie, Konvention und Kreativität?“ – Ein langer Titel und „ein echtes Brett“, wie es Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, selbst nannte. Er eröffnete den ADC Kongress 2021 unter dem Motto „Superkraft Kreativität – findet immer einen Weg“ mit einer Rede, die gehaltvoller, spannender und einprägsamer nicht hätte sein können. Er ging der Frage nach: „Wie gehen wir damit um, das unterschiedliche Dinge richtig sind aber gleichzeitig nicht zusammenpassen?“.

20 Minuten Kulturgeschichte satt, eine Portion Optimismus für den Umgang mit der aktuellen Pandemie und ein großer Wunsch: „Den Hunger auf Hoffnung erhalten und an dieser Stelle niemals satt werden.“

Den Hunger auf kreativen Input stillten Keynotes und Panels von den spannendsten Speakern der Kreativbranche. ADC Präsidiumssprecherin Dörte Spengler-Ahrens präsentierte gemeinsam mit Moderatorin Andrea Thilo den ADC Kongress. Sie sprachen zur „Superkraft Kreativität“:

„Kreativität als Top Skill dieser herausfordernden Zeit findet immer einen Weg! Sie schafft Lösungen für Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft. Sie ist der Schlüssel für den Neustart nach der Krise und sie ist die Voraussetzung für Wandel, für neues Denken, für jede Form von Innovation. Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat und Spaß macht“, so Dörte Spengler-Ahrens zum Festival-Motto 2021.

Übersicht der Keynotes der Kongress-Speaker (auf der Seite des ADC einsehbar):

  • Yes, we can. Sie ist Hoffnungsträgerin, Journalistin, Soziologin und – der Name verrät es – Halbschwester von Barack Obama. Hier geht es zur Keynote von: Dr. Auma Obama!
  • Sie ist Indiens erste weibliche Chefkreative: Swati Bhattacharya findet, Marken müssen Hoffnung wecken und unser Leben bereichern.
  • From Google to Government and retour: Steve Vranakis erzählt aus seiner Zeit als Chief Creative Officer Griechenlands.
  • Madonna Badger inspiriert: Als Gründerin der profilierten US-Agentur Badger & Winters und mit ihrer Lebensgeschichte.
  • Tom Van der Borght! Er ist das neue Enfant Terrible der Modeszene. Seine Keynote entführt in eine bunte, vielschichtige Welt unter dem Motto „The power of overload“!
  • Habibeh Madjdabadi ist eine der wenigen weltweit bekannten Architektinnen und hat spannende Cases an der Schnittstelle zwischen Kultur, Design und Landschaft mitgebracht.
  • „Punk macht mich genauso an wie ein schöner Gustav Mahler!“, das sagt Deichkind-Performer Björn Beneditz. Er erläutert seine Vision, wie es für die Branche während und nach der Pandemie weitergeht.
  • Nicht nur sein „Moldy Whopper“ für Burger King hat ihn weltweit bekannt gemacht. Kaum einer bricht so erfolgreich Tabus wie der Stockholmer Art Director Björn Ståhl.
  • Pascal Finette ist Internet-Entrepreneur der ersten Stunde und hat uns seine Insights aus dem Silicon Vally mitgebracht. Was kommt nach der Phase der Mobile Phones? Hier erfahrt ihr alles zum neusten Kapitel, das er „Ambient“ nennt.
  • Was ist ein Galactic Crusader? So bezeichnet sich Digital-Künstler GMUNK selbst. Hier geht es zu seiner Keynote.
  • Er schuf mit den Stolpersteinen auf unseren Straßen das größte dezentralen Mahnmal weltweit: Gunter Demnig.
  • In den vergangenen Jahren hatte sie Gelegenheit, mit den kleinsten und den größten, den dynamischsten und den disruptivsten Marken aus aller Welt zu arbeiten: Caitlin Ryan von Facebook.
  • Boris Dolkhani steckt hinter einer der erfolgreichsten Content-Marketing-Kampagnen der letzten Jahre. Mit #LikeABosch hat er die Weichen für eine der herausforderndsten Transformationen überhaupt gestellt: Vom Traditionsunternehmen zur Tech Brand.
  • Auch diese beiden sind absolute Transformations-Genies: Michael Hähnel und Sascha Hanke berichten vom erfolgreichen Weg der Rügenwalder Mühle.

Welche Chancen bietet Typografie für das Brand Building der Zukunft? Wo spielt die Musik im Social-Media-Marketing von morgen? Und wie erwecken Out-of-Home-Plakate Städte schon jetzt zu virtuellem Leben? Die digitale Zukunft hält viele Möglichkeiten bereit, wie Marken mit der Superkraft Kreativität neue Wege gehen können. Gemeinsam mit den Festival-Partnern Monotype, TikTok und WallDecaux hat ADC in drei Panel-Talks mit führenden Kreativen zu brandaktuellen Themen der kreativen Kommunikation diskutiert.

Wie beeinflussen 60 Sekunden TikTok-Musik die Wahrnehmung eines Clips, einer Brand, einer Story? Dazu wurde auf dem ADC Festival 2021 mit Franziska Gregor und Kathrin Franssen von TikTok, Phillip Böndel, Co-Founder und CEO, THE AMBITION, und Singer-Songwriterin Nessi im Panel „Where the music happens“ diskutiert. „TikTok ist eine große Chance für Brands weil man den Vorteil hat, die Marke neu zu erzählen. Wir wollen nicht die perfekte Inszenierung, sondern den Blick hinter die Kulissen. Und da kann Musik wahnsinnig gut unterstützen“, so Kathrin Franssen, Agency Partnerships Lead DACH + NL bei TikTok. Sie verrät im Clip, mit welchem Rezept Marken ihren Kampagnen zum Erfolg auf TikTok verhelfen können und warum Kollaboration und Austausch dafür eine Schlüsselrolle spielen. Festival-Stimmung brachte ein Live-Gig der Sängerin Nessi.

Zur Zukunft der Variable Fonts im Brand Building diskutierte man im Panel „Monotype: Perspectives on the future of type“ mit Jürgen Siebert, Journalist, Fontblogger und Autor, Jessica Krier, Design Director bei KMS TEAM, und Phil Garnham, Senior Creative Type Director bei Monotype.

„I strongly believe that typography plays a massive role in building unique identities and with variable fonts we can create even more elaborate ones. Now, the identities can react to the communication targets or to target groups, to markets or to technical requirements. The overall experience will be much better and much more targeted towards the user and that’s a benefit for all of us, I think.“  – Jessica Krier

Im Panel Talk mit WallDecaux „How the ADC Festival campaign nails the pudding to the wall“  sprachen Jicky von Bechtolsheim (WallDecaux), Jo Marie Farwick (Überground) und Julian Weiss (headraft) über die innovative Out-Of-Home Umsetzung der aktuellen ADC Festival Kampagne #letsnailit.

„Aus einem Jahr der Seuche und der Katharsis kommend so ein Briefing zu lesen, das sagt: Hey, wir müssen es eigentlich auch mal von der Seite betrachten, dass Kreativität uns alle – die ganze Menschheit – weiterbringt und immer einen Weg findet, also das Unmögliche möglich macht, dann ist es gar nicht mehr so weit bis zum Pudding an der Wand.“  – Jo Marie Farwick

„Gerade der Bereich Digital Out Of Home mit der neuen Spielwiese, ob jetzt Datentargeting etc., da ist wahnsinnig viel möglich was noch gar nicht genutzt wird – wie auch die Verlängerung zu Social Media und Mobile.“ – Jicky von Bechtolsheim

Im Rahmen des ADC Festivals stellten die Initiatorinnen Dörte Spengler-Ahrens und Hannah Johnson das maßgeschneiderte Leadership-Programm für weibliche High-Potentials in der Kreativbranche vor: Die ADC Future Females. Zum Kick-Off schalteten sie live Corinna Falusi, CCO bei Mother New York, Ex-D&AD Präsidentin Rosie Arnold sowie Dagmar Janke, Head of Global NIVEA Communication, Beiersdorf, dazu. Im Gespräch mit Corinna Falusi unterstrich ADC Präsidiumssprecherin Dörte Spengler-Ahrens: „Kreativität braucht Diversität. Empowerment ist das eine, die Rahmenbedingungen zu verbessern, das andere“.

Wie lief das Jurieren aus dem Homeoffice? Welche Trends in der kreativen Kommunikation zeichnen sich in diesem Jahr ab? Und gab es Arbeiten, die besonders überrascht haben? Diese Fragen, die zwischen dem Jurytag und der ADC Award Show am Freitagabend allen unter den Nägeln brannten, konnten die ADC Juryvorsitzenden am besten beantworten. Deshalb lud der ADC drei von ihnen am Tag nach den Jurysitzungen zum ADC Jury Talk „Mitgebracht“: Katrin Oeding (Design), Sabine Cole (Publishing) und Cedric Ebner (Spatial Experience). Im Gespräch mit Moderatorin Petra Heftel stellten sie ihre Highlights vor und erzählten, was sie in den erneut virtuellen Jurysitzungen bewegte.

„Da brennt teilweise die Luft, weil die Diskussionen so kontrovers sind. Ein großes Thema war etwa Nachhaltigkeit, eben auch bei luxuriösen Verpackungen, und die Frage: Wie bewertet man das.“ – Katrin Ording

„Man muss in der Jury auch ab und zu mal sagen: ‚Hey, mal einen Schritt zurück und nicht zu sehr gerührt sein sondern fachlich bleiben.“ – Cedric Ebner

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