Getestet werden bei dem Pionierprojekt nachhaltige Energielösungen für den Brand Festival-Stand im Rahmen von fünf Festivals im Zeitraum Mai bis Juli 2023. Festivals gehören grundsätzlich zu den umweltschädlichsten Formaten der Live-Kommunikation: neben CO2-Emissionen durch Transporte und Reisetätigkeiten, hohem Müllaufkommen und Feinstaubbelastung, sind vor allem der enorme Energiebedarf und die Nutzung von Diesel-bzw. Heizöl-Stromerzeugern ein großes Problem. Der Energieverbrauch großer Festivals entspricht dem einer Kleinstadt.
Wie ein energieneutraler Ansatz für die Energieversorgung auf Festivals aussehen kann, zeigt das Beispiel des EWE Festival Kraftwerks. Im sukzessiven Roll-out werden bei dem LAB klimaschonende Energie-Module für 1-Tages- bis 3-Tages-Festivals eingesetzt: Neben erneuerbarer, direkt am Stand produzierter Energie (Solarpanele / Smartflower, Windkraftanlage) kommen ressourcenschonende Energiespeicher (grüner Wasserstoff und Brennstoffzelle, Batteriespeicher) zum Einsatz. So können eigene Standflächen und auch Festivalinfrastruktur wie Gastro- oder Bühnen-Bereiche nachhaltig betrieben werden.
Zum Gesamtkonzept des EWE Festival Kraftwerks gehört auch die konsequente Verwendung zirkulärer Standmaterialien wie Metall, Holz sowie echter Pflanzen und die Auswahl von fünf Festivals in der Heimatregion des Oldenburger Unternehmens EWE zur Mobilitätsreduzierung (Tante Mia Tanzt, Oldenbora, Hurricane, Deichbrand und Watt en Schlick). Die bei einem so erlebnisorientierten Format und Publikum notwendigen WOW-Momente gibt es bei EWE auch klimaneutral: Aktvierung und Entertainment mit Muskel- bzw Naturkraft wie das Bubble Bike, ein Laufband mit kühlendem Ventilator, Armdrücken- und Klimmzug-Competition, Handkurbel-Ladestationen und mit Windkraft aufgeladene Powerbanks.
Fazit nach den ersten drei Festivalauftritten: ein energieneutraler Standbetrieb – und perspektivisch auch die nachhaltige Versorgung anderer Event-Locations/-Flächen – ist prinzipiell möglich.
Als verantwortungsvolles Energieunternehmen unterstützt EWE die ökologische Transformation der Festival- und Eventbranche mittels grüner Energie. Mit diesem nachhaltigen Ansatz kommt EWE bei Besuchern, Veranstaltern und Branchenvertretern sehr gut an – auch auf dem Hurricane, wo das EWE Festival Kraftwerk als einziger energieautarker Stand glänzte.
Doch es gibt auch strukturelle Herausforderungen, die Fullservice-Eventdienstleister JOKE bei der 360°- Umsetzung von Konzeption bis technischer Umsetzung zu spüren bekam. Viel gepriesene, innovative Lösungen halten den Reality-Check meist (noch) nicht aus. Mietspeicher und grüner Wasserstoff sind nicht ausreichend vorhanden. Weitere Erschwernisse für eine Net Zero-Energieversorgung sind höhere Kosten für nachhaltige Stromversorgung im Vergleich zu konventionellen Lösungen wie Diesel-Generatoren.
Das EWE-Festival Kraftwerk möchte als Pionierprojekt und First Mover eine branchenumfassende Diskussion und Kollaboration anstoßen. Mit Wissensvermittlung, in dem es Learnings aus der Projektplanung und -umsetzung mit Veranstaltern, Technologielieferanten, Brands und Agenturen teilt. Neben Impulsvorträgen und Paneldiskussionen bei Branchen-Events ist hierzu der Aufbau einer Plattform zum vernetzten Austausch geplant, um gemeinsam nachhaltige Lösungen (weiter) zu entwickeln. Zusätzlich ist aktive Lobbyarbeit nötig, um mittels politischen Entscheidern bessere Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Energiewende auf Events und Festivals zu erzielen.
Arne Heyen, Leitung Konzeption und Strategie JOKE Event AG: „Damit neue Energietechnologien für die Branche zur realen Alternative werden, braucht es neben Pioniergeist und Mut politische Unterstützung und Druck. Um umweltschonende Lösungen attraktiv zu machen, damit wir eine nachhaltige Transformation in der Live-Kommunikation tatsächlich (er-)leben können.“
